Susanne Simmler, Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverands Hessen, spricht auf der Träger-/Leitungen-Tagung 2025 
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21. Mai 2025© LAG WfbM Hessen 

Träger-/Leitungen-Tagung 2025

Am 15. und 16. Mai 2025 fand die Tagung der Träger und Leitungen hessischer Werkstätten 2025 der LAG WfbM Hessen in Marburg statt. Schwerpunkt war in diesem Jahr der Austausch über die Herausforderungen, die die Umsetzung der Hessischen Rahmenverträge noch immer für Leistungserbringer und Leistungsträger mit sich bringt.

Die zweitägige Träger-/Leitungen-Tagung ist eine der wichtigsten Veranstaltungen der LAG WfbM Hessen. Denn hier kommen nicht nur die Entscheider aus den hessischen Werkstattträgern zusammen. Am ersten Veranstaltungstag sind zudem immer Vertreter*innen von Leistungsträgerseite, Politik und Liga zu Gast.

So konnte Christoph Hille, Vorsitzender der LAG WfbM Hessen, in diesem Jahr die Susanne Simmler, Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (LWV), begrüßen. Zudem waren auch Vertreter aus dem Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales (HMSI), der Bundesagentur für Arbeit, der Deutschen Rentenversicherung und der Liga der Freien Wohlfahrtspflege zu Gast in Marburg. Die LAG WR Hessen wurde durch ihre Vorsitzenden Daniel Tabert und Uwe Nussbaum vertreten.

Christoph Hille stellte in seinen einleitenden Worten dar, dass sich die Umsetzung der Rahmenverträge nach wie vor schwierig gestaltet. Seiner Einschätzung nach sind die Probleme auch nicht mehr mit Anlaufschwierigkeiten zu erklären. Vielmehr vermutete er systemische Gründe dafür, dass es in der Praxis zahlreiche Stolpersteine gebe. Diese zu beseitigen sei eine gemeinsame Aufgabe von Leistungserbringern und Leistungsträgern, die er hier „in einem Boot“ sieht.

Susanne Simmler machte dann in ihren Ausführungen deutlich, dass die Zeit drängt, um Antworten auf die offenen Fragen zu finden. Der finanzielle Druck auf die Leistungserbringer, aber auch auf den Landeswohlfahrtsverband habe deutlich zugenommen. Ihre Einschätzung nach müsse das zu komplexe System vereinfacht werden: „Wir müssen Komplexität aus dem System nehmen. Komplexität kostet Zeit, Ressourcen und Geld. All das haben wir nicht“, so Simmler. Die Herausforderung sei nun, schnell gemeinsame Lösungen auszuhandeln und auch umzusetzen. Denn es genüge nicht, nur Lösungen auf dem Papier zu finden. Noch wichtiger sei es dann, auch schnell in die Umsetzung zu kommen. Die Entfristung der Kostenzusagen, die der LWV inzwischen vorgenommen hat, sei hier ein wichtiger Schritt, aber sicher noch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Maren Grimm, Fachbereichsleiterin Steuerung beim LWV, ergänzte, dass man derzeit bereit sei, neue Ansätze und Wege auszuprobieren, etwa in Form von Modellprojekten. Hierzu befinde man sich bereits in Gesprächen mit einzelnen Leistungserbringern. Wichtig sei, dass diese Ansätze zu Vereinfachungen und auch zu Kostenreduzierungen führen. Zudem arbeite der LWV an einer kürzeren und schlankeren Version des PiT, um die Bedarfsfeststellung einfacher zu gestalten.

In der anschließenden Diskussion zeigten sich alle Anwesenden bereit, gemeinsam daran zu arbeiten, pragmatische Lösungen zu realisieren. Allen war bewusst, dass es einen hohen zeitlichen und monetären Druck gibt, hier solche Lösungen zu finden. Christoph Hille rief die Werkstattvertreter auf, sich über ihre Spitzenverbände aktiv in diesen Prozess einzubringen.

Der Donnerstagnachmittag startete dann mit einem Bericht von Thomas Lange (Integrationsamt) und Rolf Matthé (HMSI) über den aktuellen Stand bei der Umsetzung von HePAS in Hessen. Lange berichtete, die 2024 eingeführten Übergangsprämien hätten dazu geführt, die Anzahl der Übergänge aus Werkstätten zu erhöhen. Er berichtete von 71 Übergängen, 52 davon in ein Budget für Arbeit im Jahr 2024. Im aktuellen Jahr setze sich diese Entwicklung fort, so Lange. Matthé informierte dann über den aktuellen Stand des HePAS-Projektes zum Übergangsmanagement. 18 Werkstattträger hätten Konzepte zur Teilnahme an diesem Projekt eingereicht, drei davon würden zeitnah starten. Die restlichen 15 Träger kämen dann im Laufe des zweiten Halbjahres 2025 oder Anfang 2026 zum Zuge.

Weitere Themen des ersten Tages waren die Kooperationsgespräche zwischen Werkstätten, LWV und Bundesagentur für Arbeit, ein Bericht über die aktuellen Aktivitäten der LAG WR Hessen und ein Bericht über den aktuellen Stand der Gründung einer LAG Frauenbeauftragten in Hessen.

Der zweite, interne Tag der Träger-/Leitungen-Tagung stand dann im Zeichen der Information der Mitglieder und des Austausches untereinander. Neben der Reflexion des Vortages ging es um den Austausch über aktuelle Entwicklungen in den Trägern. Weitere Themen waren der Bericht über die Aktivitäten der LAG WfbM in den vergangenen Monaten sowie ein Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen.

Am Ende der Tagung zog Christoph Hille eine positive Bilanz. Die beiden Tage hätten deutlich gemacht, dass es wichtig sei, gemeinsam nach Lösungen für die bestehenden Herausforderungen zu suchen. Der Austausch miteinander – sei es nun im Kreis der Werkstattträger oder gemeinsam mit Leistungsträgern, Politik und Verbänden – sei die Grundlage dafür, konstruktiv voran zu kommen, so Hille. Die LAG WfbM biete hierfür auch künftig gerne eine Plattform für einen solchen konstruktiven Austausch.

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